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Wildunfallzeichen – Ein Plus für alle Beteiligten

Die meisten Zusammenstöße mit Wildtieren ereignen sich im April und Mai

Wildunfallzeichen – Ein Plus für alle Beteiligten

Die meisten Zusammenstöße mit Wildtieren ereignen sich im April und Mai

Odenwaldkreis. Viele Jägerinnen und Jäger kennen die Situation: Mitten in der Nacht klingelt das Telefon, die Polizei ist dran. Wieder ein Wildunfall. Die Beschreibung des Unfallortes klingt bereits beim Telefonat recht schwammig: „Ungefähr 150 bis 200 Meter nach der langgezogenen Rechtskurve auf der linken Fahrbahnseite, soll es passiert sein…“

Suche nach der Unfallstelle dauert oft zu lange

Angekommen im Revier wird die Situation nicht klarer. Keine Glassplitter von Fahrzeuglicht oder Blinker, keine Haare und kein Schweiß, solange der Scheinwerferkegel der Taschenlampe sich auch suchend über die oft nasse Fahrbahn bewegt. Mit dem Hund am Riemen wird der Fahrbahnrand akribisch abgesucht, um den Abgang oder das bereits verendete Wildtier zu finden. Währenddessen rauschen Autos und Lastwagen mit hoher Geschwindigkeit an dem Nachsuchengespann vorbei. Es vergeht wertvolle Zeit, in der das verletzte, Wildtier unnötige Schmerzen erleidet. Zudem ist das Suchengespann länger als nötig den Gefahren des Straßenverkehrs ausgesetzt.

Aus diesem Grund hat der Verein der Jäger im Odenwald e.V. die sogenannten „Wildunfallzeichen“ angeschafft und diese nun, zusammen mit den 7 Hegegemeinschaften des Kreises, der Polizeidirektion Odenwald zur Markierung der Unfallstelle übergeben.

Die ca. 50 cm langen Holzstäbe sind mit reflektierender Folie umwickelt und werden von der Polizei nach einem Wildunfall in den Fahrbahnrand gesteckt. So können Hundeführer die Unfallstelle schon aus der Ferne erkennen und somit die Zeit, bis das verletzte Wildtier aufgefunden wird, stark verkürzen.

„Wir danken der Polizeidirektion Odenwald für die uneingeschränkte Unterstützung und Bereitschaft die Wildunfallzeichen ab sofort in den Streifenwagen mitzuführen und damit die Unfallstelle bestmöglich zu markieren,“ so Daniel Flick, 2.Vorsitzender der Odenwälder Jäger.

Eine aktuelle Auswertung des Tierfundkatasters zeigt: Die Hälfte aller Wildunfälle ereignet sich mit Rehen. Besonders risikoreich für Mensch und Tier sind die Morgen- und Abendstunden in den Monaten April und Mai. „Im Odenwaldkreis verzeichnet die Polizeidirektion im Schnitt 550 Wildunfälle pro Jahr. Besondere Unfallschwerpunkte sind auf der B 47 im Bereich Eulbach und der L3349 nach Haingrund zu verzeichnen,“ erläutert der Verkehrssachbearbeiter der Polizeidirektion Odenwald, Christian Becker. „Aufgrund dieser hohen Zahl an Wildunfällen begrüßen wir die Einführung der Wildunfallzeichen zur Markierung der Unfallstelle sehr“, so Christian Becker abschließend, auch im Namen der Leiterin der Polizeidirektion Odenwald, Frau Julia Weißert.

„Wie die Erfahrung der Jägerinnen und Jäger zeigt, kommt es insbesondere mit Rehen im April und Mai sehr oft zu Verkehrsunfällen. Die einjährigen männlichen Tiere (Jährlingsböcke), die gerade geschlechtsreif geworden sind, werden auf der Suche nach einem eigenen Territorium (Revier) oft von den älteren Platzböcken vertrieben. Deshalb laufen die jungen Rehböcke häufig unvermittelt und hochflüchtig auf die Fahrbahn. „Auch das frische Grün im April und Mai auf den Wiesen lockt die Rehe, die im Winter über im Energiesparmodus leben, oft über gefährliche Straßen“, sagt Oliver Blüm vom Verein der Jäger im Odenwald e.V.

Doch auch am Abend ist Vorsicht geboten. Besonders in der Dämmerungsphase, ca. eine Stunde vor