Abschaffen bzw. aussetzen der

Als einer der letzten Landkreise in Südhessen erhebt der Odenwaldkreis eine Jagdsteuer von jährlich 15% auf Jagdpachten. Der Verein der Jäger im Odenwald spicht im Moment mit allen politischen Parteien im Kreis, um die Jagdsteuer abzuschaffen bzw. auszusetzen. Die FDP-Fraktion im Odenwälder Kreistag hat einen entsprechenden Antrag eingebracht, dieser soll am 14. Dezember im Kreistag behandelt werden.
Im Vergleich zu den früheren Debatten zur Jagdsteuer haben wir in 2020 eine geänderte Ausgangslage: Seit September haben wir die Einschleppung der Afrikanischen Schweinepest zu beklagen. Die politischen Akteure erkennen nun, dass die Regulierung der Schwarzwildbestände durch die Jägerschaft nicht zuletzt auch dem Allgemeinwohl dient.
Darüber hinaus bereitet der Zustand des Waldes große Sorgen, Politik und Gesetzgeber fordern eine verstärkte Bejagung von Reh- und Rotwild um eine Verjüngung auf den Schadflächen zu gewährleisten. Die Jagdgesetze werden aktuell in diese Richtung geändert.
Natürlich stehen wir zu unserer Mitverantwortung in Sachen Seuchenvorsorge und Waldumbau – aber unter diesen veränderten Rahmenbedingungen muss es erlaubt sein, eine Besteuerung der Jagdpächter zu überdenken.
Uns werden zunehmend Aufgaben übertragen, die aus der Jagd immer mehr einen Beitrag zum Gemeinwohl machen. Das ist in Ordnung – aber die Erhebung einer Jagsteuer steht dem geforderten Engagement der Jägerschaft im Wege.